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Beratung zu familienbewussten Arbeitszeiten

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Datum: 06.05.2013
Format: pdf
Größe: 5.1 MB
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Beschreibung

In dieser Broschüre werden neun erfolgreiche Beratungsprozesse aus verschiedenen Branchen und mit unterschiedlichen Maßnahmen dokumentiert. Sie stehen stellvertretend für das breite Themenspektrum, das von der Einführung von Telearbeit über Maßnahmen zu pflegesensiblen Arbeitszeiten und Zeitkonten bis hin zur Umstellung von Schichtmodellen reicht. Ziel der Beratung ist es, zusammen mit Interessenvertretung und Personalverantwortlichen passgenaue Lösungen zu finden, die den Beschäftigten eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen.

Auszug des Inhalts (unformatiert)

[...] Pflegesensible Arbeitszeiten Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Pflege und Beruf helfen, die Belastungen der Beschäftigten im Pflegealltag zu verringern. Aktuell sind knapp ein Viertel der Hauptpflegeverantwortlichen erwerbstätig, 6 Prozent aller Erwerbstätigen leisten sowohl Pflegeaufgaben als auch Kinderbetreuung1. 10 Prozent aller Hauptpflegepersonen scheiden aus der Erwerbstätigkeit aus, 11 Prozent reduzieren ihre Arbeitszeit, wenn sie den Hauptteil der häuslichen Pflege übernehmen. Um eine bessere Vereinbarkeit von Pflege und Beruf zu erreichen und Beschäftigte aus ihrer Sprachlosigkeit zu holen, sind einerseits betriebliche Maßnahmen der Sensibilisierung wichtig und andererseits konkrete Angebote für Beschäftigte mit Pflegeverantwortung, wie z. B. individuelle Arbeitszeiten oder Informationen rund um das Thema Pflege. Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und einer Pluralisierung der Familienformen stellt sich die Frage, wer für die Pflege und Betreuung der rapide wach- 1 Alle Daten sind in unseren aktuellen DGB-Broschüren dokumentiert (www.familie.dgb.de). 4 3. Lebenslauforientierte Arbeitszeiten Veränderungen im Lebensverlauf wie die Geburt eines Kindes oder eine Pflegesituation, aber auch Schicksalsschläge wie Krankheiten, Trennung, Arbeitslosigkeit oder berufliche Neuorientierungen können durch lebenslauforientierte Arbeitszeiten besser aufgefangen werden. 4. Familienbewusste Arbeitszeiten unter schwierigen Bedingungen Unter schwierigen Arbeitsbedingungen, z. B. in Schichtbetrieben, ist es besonders wichtig, den Beschäftigten eine gute Work-Life-Balance zu ermöglichen. Die Sonderauswertung des DGB-Index Gute Arbeit zum Verhältnis von Familie und Beruf (2007) zeigte eine Differenzierung in Unternehmen, die stark familienfreundlich engagiert sind und solche, in denen Vereinbarkeitsaspekte der Beschäftigten kaum Berücksichtigung finden. Vielfach haben Beschäftigte, die in einem wenig familienbewussten Betrieb arbeiten gleichzeitig schlechte Arbeitsbedingungen wie ressourcenarme Arbeit oder kaum Mitsprache bei der Arbeitszeitgestaltung. Gerade diese Beschäftigtengruppe gerät bei den Diskussionen um Familienfreundlichkeit oft aus dem Blickwinkel, obwohl sie den gleichen Anspruch auf eine gute Work-Life-Balance hat wie etwa hochqualifizierte Fachkräfte. Andererseits zeigen viele Einzelfälle, dass es auch unter schwierigen wirtschaftlichen und strukturellen Bedingungen gute Lösungen für eine gelungene Vereinbarkeit von Familie und Beruf geben kann. Vermeintliche Hindernisse wie kleine und mittlere Unternehmen, männerdominierte Betriebe, Unternehmen und Verwaltungen in schwieriger wirtschaftlicher Lage oder Schichtbetriebe müssen nicht per se familienbewusste Maßnahmen einschränken. Vielmehr zeigt sich, dass nicht ausschließlich große ?Vorzeigeunternehmen?, sondern auch Betriebe in einem schwierigen Umfeld die Vereinbarkeit von Familie und Beruf positiv gestalten können. Bei der Auswahl der Beratungen, die aufgrund der großen Nachfrage erfolgen musste, waren schwierige Rahmenbedingungen ein wesentliches Auswahlkriterium. In diesen Betrieben hat die Arbeits(zeit)kultur entscheidenden Anteil daran, dass Hindernisse bei der Verwirklichung familienfreundlicher Maßnahmen ausgeräumt werden konnten. Aber auch die Strategien einzelner Personen oder Gruppen können unter bestimmten Bedingungen im Bemühen um mehr Familienfreundlichkeit erfolgreich sein. Auf betrieblicher Ebene kann mit einem Mix aus Arbeitszeitmodellen die individuelle Zeitsouveränität erhöht werden: Zeitkonten und insbesondere Langzeitkonten können für Sabbaticals, Blockfreizeiten oder Familienzeiten verwendet werden. Wechselmöglichkeiten zwischen Vollzeit und Teilzeit und/oder unterschiedlichen Arbeitszeitmodellen oder Schichtlagen erhöhen die individuellen Wahlfreiheiten. Schließlich lassen sich durch die Umwandlung von Zeit- und Geldwerten größere Spielräume für eine selbstbestimmte Zeitverteilung gewinnen. Ziel einer lebenslaufsorientierten Arbeitszeitgestaltung ist es, den differenzierten Lebenswegen der Beschäftigten besser gerecht zu werden, ungleiche Lebens- und Erwerbsverläufe nicht weiter zu diskriminieren sowie unsoziale atypische Beschäftigungsverhältnisse abzubauen. Gleichzeitig sollen die Eigenverantwortung in der Lebensgestaltung gestärkt werden und riskante Erwerbsphasen und berufliche Übergänge abgesichert werden. Der Trend zu einer flexiblen Anpassung der Arbeitszeiten im Lebensverlauf wurde durch die Beratungen bestätigt. Betriebe und Verwaltungen reagieren auf die sich ändernden Arbeitszeitbedürfnisse der Beschäftigten zunehmend mit einer wachsenden Anzahl von Arbeitszeitmodellen. 5 Der Beratungsprozess In der konkreten Beratung wurden auch weitere Themen erörtert wie z. B. Telearbeit oder die Sensibilisierung der Führungskräfte. Voraussetzung für die Unterstützung durch den DGB war der Bezug zu familienbewusster Arbeitszeitgestaltung. Aufgrund großer Nachfrage wurden 20 Betriebe bzw. Verwaltungen ausgewählt, die zwischen Juli 2011 und Oktober 2012 an maximal sechs Tagen beraten wurden. Dazu wurde auch auf externe Berater/-innen zurückgegriffen, die speziell geschult wurden, um den hohen Beratungskriterien zu genügen. Der Beratungsprozess zeichnet sich zum einen durch ein systematisches Vorgehen aus und zum anderen durch eine individuelle Anpassung an die betrieblichen Gegebenheiten. Der erste Beratungstag dient einer gründlichen Erhebung des Status Quo und der Festlegung gemeinsamer Ziele. Aufgabe der Berater/-innen ist es zunächst die gemeinsamen Arbeitsschwerpunkte festzulegen und den Zielfindungsprozess zu moderieren. Bereits in dieser ersten Phase wurden verschiedene Erfahrungen gemacht. In einzelnen Betrieben war allen Beteiligten von vornherein klar, welche Aufgaben angegangen werden sollten. In anderen Betrieben konnte erst nach langen und teilweise kontroversen Diskussionen ein gemeinsamer Arbeitsplan entwickelt werden. In der Folge orientiert sich das weitere Vorgehen an den Bedürfnissen der beteiligten Akteure. Informationen durch das Projektteam, Hinzuziehung weiterer Experten und Expertinnen, Diskussionen mit weiteren betrieblichen Gruppen und Akteuren, die Durchführung von Workshops sowie Planung und Auswertung von Belegschaftsbefragungen waren wesentliche Arbeitsphasen in der Beratung. Zwischen den Beratungstagen bestand die Möglichkeit, weitere Informationen einzuholen oder die nächsten Umsetzungsschritte abzusprechen. Auch die zeitliche Inanspruchnahme der Beratung gestaltete sich unterschiedlich. In einem Betrieb konnte ein einzelnes Thema mit zwei Beratungstagen bearbeitet werden; in anderen Betrieben wurden bis zu drei verschiedene Themenfelder nacheinander behandelt. Am Ende des Beratungsprozesses standen die Auswertung der durchgeführten Maßnahmen sowie die Analyse der Beratung selbst. In allen Fällen wurde positiv hervorgehoben, dass durch die Beratungssituation ein verbindlicher Raum geschaffen wurde, der eine intensive, ziel- und lösungsorientierte Auseinandersetzung mit betrieblichen Problemen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichte. Außerdem konnte der Blick von außen neue Impulse in die betrieblichen Aushandlungsprozesse bringen. Aufgrund dieser positiven Erfahrungen wird die Beratung von Betrieben und Verwaltungen zur familienbewussten Arbeitszeitgestaltung auch in der aktuellen Projektphase (2013 bis 2014) fortgesetzt und um ein Coaching für Betriebsrats-/Personratsgremien erweitert. (Informationen und Kontaktdaten zur Bewerbung für die Beratung: www.familie.dgb.de). 6 2. Beispiele guter Beratung Kreisverwaltung Soest Im Mittelpunkt der Beratung stand die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf. Für die rund 1.100 Beschäftigten sollten Maßnahmen entwickelt werden, die helfen deren private Pflegeverantwortung und die Erfordernisse des beruflichen Alltags in Einklang zu bringen. Schon seit Jahren setzt sich die Verwaltung des Kreises durch verschiedene Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie dafür ein, ein familienfreundliches Umfeld zu schaffen. Ein Zeichen dafür ist die Verleihung des Zertifikates ?Familienfreundliches Unternehmen im Kreis Soest? in den Jahren 2010 und 2012. Ein hohes Maß an Selbstbestimmung bei den Arbeitszeiten und der Arbeitsorganisation, über 50 verschiedene Teilzeitmodelle sowie ein umfassendes Konzept für das Vorgehen bei Elternzeit und Wiedereinstieg waren für die Verleihung ausschlaggebend. Um auch der zunehmend größeren Zahl der Beschäftigten mit privaten Pflegeaufgaben entgegen zu kommen, gründete sich vor zwei Jahren eine Arbeitsgruppe. Diese besteht aus Vertret[...]

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Kategorie: Familie-Leben-Zeit (257), Erwerbstätigkeit und Arbeitsmarkt (273), Familienpolitik (206)

Schlagworte: Arbeitszeit (61), Beratung (4), Familie (214), familienbewusst (10)

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