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Vereinbarkeit in Migrantenunternehmen
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Datum: 06.06.2013
Format: pdf
Größe: 2.2 MB
Autor: R. Leicht, S. Berwing, R. Philipp, L. Werner
Sprache: DE
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1 Kommentar zu diesem Dokument
Beschreibung
Im Auftrag des BMFSFJ wurde eine repräsentative Befragung zur Relevanz von Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Migrantenunternehmen in Deutschland durchgeführt. Die Befragung wurde erstmals bundesweit erhoben und vom Institut für Mittelstandsforschung der Universität Mannheim durchgeführt. Die Publikation präsentiert die Ergebnisse der Befragung und gibt Auskunft über Betroffenheit, Einstellungen und Bedürfnisse von Migrantenunternehmen bezüglich der Vereinbarkeit von Erwerbs- und Privatleben.
Auszug des Inhalts (unformatiert)
[...] 5 Institut der deutschen Wirtschaft, gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hg.): Europäischer Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit, Köln 2010. 6 Vaskovics, L. A. et al.: Work?Life?Balance. Neue Aufgaben für eine zukunftsorientierte Personalpolitik, Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg, 2004. 7 Schneider, H. et al.: Betriebswirtschaftliche Ziele und Effekte einer familienbewussten Personalpolitik, Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik, Arbeitspapier Nr. 5, 2008. 8 Dies zeigen auch einige regionale Studien, z. B. Mohr, H.?M./Weber, S. im Auftrag der Metropolregion Rhein?Neckar (Hg.): Vereinbarkeitsstudie der Metropolregion Rhein?Neckar, Mannheim 2012.
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Maßnahmen ist natürlich vor allem von den Unternehmen zu erwarten, die keinen Bedarf in ihrer Belegschaft erkennen können oder denen die bisheri? gen Bestimmungen schlicht genügen.9 Die erforderlichen arbeitsorganisatori? schen Veränderungen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf sto? ßen in vielen Unternehmen auf Bedenken, weil Arbeitsleistungen in der Be? legschaft anders verteilt und zudem besser abgestimmt und koordiniert wer? den müssen. Dies erfordert veränderte Einstellungen, wenn nicht gar einen Wandel der Denkstrukturen sowohl bei den Führungskräften als auch bei den Beschäftigten.10 Soweit Arbeitsabläufe wegen Personalmangel nicht optimal organisiert werden können, beträfe dies vor allem kleinere Unte rnehmen, weshalb der Faktor Unternehmensgröße generell für maßgeblich gehalten wird.11 Einige Unternehmen fürchten auch nicht ersichtliche Kosten, die sie nicht auf sich nehmen möchten.12 Und teils werden rechtliche Unsicherheiten angeführt, da bspw. der Aufbau einer betriebsinternen Kinderbetreuung eventuell Fragen nach Vorschriften und Ähnlichem hervorrufen könnte.13 Die genannten Hemmnisse sind natürlich auch von subjektivem Charakter und spiegeln zudem nicht alle Einflüsse wider, die das familienpolitische En? gagement bestimmen. Denn die Unternehmen zeigen sich in unterschiedli? chem Maße fähig, die empfundenen Hürden zu überwinden. Dies wiederum ist von den nachfolgend erläuterten Rahmenbedingungen abhängig.
2.3 Einflüsse auf den Umfang von Maßnahmen
Vor dem Hintergrund der weitverbreiteten Einsicht in die Notwendigkeit ei? ner familienfreundlichen Unternehmenspolitik und auch der Tatsache, dass es kaum noch Unternehmen gibt, die nicht wenigstens eine einzige Maßnah? me in Richtung Familienfreundlichkeit vorzuweisen haben, geht e s nicht
9 Institut der deutschen Wirtschaft, 2011. 10 Zum Beispiel: Mohr/Weber 2012 so wie Backes?Gellner et al.: 2003. 11 Ebenda. Siehe auch im Folgenden.
12 Europressedienst im Auftrag der Hertie Stiftung: Strategien einer familienbewussten Unternehmens?
politik, Bonn 2003.
13 Backes?Gellner et al. 2003.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Migrantenunternehmen ? ifm Universität Mannheim Seite 5
mehr so sehr um das ?Ob?, sondern eher um die Frage, in welcher Bandbreite Maßnahmen angeboten werden. Mit Blick auf die Unterstützungs? und Inter? ventionsmöglichkeiten dürfte in diesem Kontext interessieren, welche Fakto? ren die Handlungsstärke und damit die Familienfreundlichkeit auf betriebli? cher Ebene beeinflussen. Sieht man zunächst von den institutionellen Rahmenbedingungen ab, dann lassen sich die in bisherigen Studien untersuchten Einflussfaktoren grund? sätzlich in zwei Kategorien unterteilen: Zum einen handelt es sich um per sönliche Charakteristika und Attitüden der Entscheidungsträgerinnen und ?träger. Zum anderen können auch betriebliche Strukturen eine hinderliche oder förderliche Wirkung auf die Gestaltung familienfreundliche r Maßnah? men haben. Einige Autorinnen und Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass die Familienfreundlichkeit stark durch die Lebensführung der Unterneh? merpersönlichkeit bestimmt wird, weil eine unmittelbare Betroffenheit auch die Einsicht zur Lösung des Vereinbarkeitskonflikts vermittelt.14 Ein ähnli? cher Ansatz steht auch hinter der Hypothese, dass sich die von Frauen ge? führten Unternehmen eher dazu entschließen, familiäre Aspekte b ei der Ar? beitsorganisation zu berücksichtigen. Nach Ergebnissen des Unternehmens? monitors Familienfreundlichkeit spielt der Frauenanteil unter den Füh rungskräften jedoch eine untergeordnete Rolle.15 Nach Wüst16 beeinflusst das Merkmal Geschlecht zumindest die Bereitschaft, Kinderbetreuungsange? bote zu gestalten. Hingegen geht vom Lebensalter der Entscheidungsträge? rinnen und ?träger ein negativer Effekt aus, was darauf hinweist, dass jüngere Führungskräfte wohl aufgeschlossener gegenüber neuen Herausforderungen reagieren.17 Je nach Studie und betrachteter Maßnahme hat das Humankapi tal des Führungspersonals einen unterschiedlichen Einfluss, aber in der Ten?
14 Ebenda, S. 41. 15 Institut der deutschen Wirtschaft, 2011, S. 19. 16 Wüst 2007, S. 32. 17 Backes?Gellner 2003, S. 39.
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denz dürfte eine höhere Qualifikation den Willen beflügeln, Wor k?Life? Konflikte zu lösen.18 Unter den strukturellen Einflussfaktoren wird vor allem die Unternehmens größe kontrovers bewertet. Die meisten Untersuchungen konstatieren, dass mit der Beschäftigtenzahl des Unternehmens auch die Familienfre undlichkeit wächst, da größere Unternehmen über mehr Ressourcen verfügen.19 Dagegen stellen multivariate Analysen häufig keinen signifikanten Einfluss durch die Betriebsgröße fest.20 Eine Untersuchung in NRW21 erkennt einen bipolaren Zusammenhang dergestalt, dass es eher die ganz kleinen und die großen Un? ternehmen sind, die sich familienbewusst zeigen. Aufseiten der Kleinstbe? triebe werden hierfür informelle Kommunikationswege und kurze Entschei? dungswege als entscheidend gesehen. Was den Wirtschaftszweig der Unter? nehmen und dessen Einfluss auf die Familienfreundlichkeit betrifft, stimmen die meisten Untersuchungen darin überein, dass die Branchenzugehörigkeit durchaus Relevanz besitzt, da hier bspw. Aufgabeninhalte und Arbeitszeiten den Gestaltungsspielraum determinieren können. Daher werden im verarbei? tenden Gewerbe und im unternehmens? und personenbezogenen Dienstleis? tungssektor häufiger Maßnahmen angeboten.22 Es wird teils auch davon aus? gegangen, dass sich ein hoher Frauenanteil unter den Beschäftigten auf die Fürsorgeleistung der Unternehmensführung niederschlägt. Allerdi ngs klaffen auch hier die empirischen Befunde auseinander, d.h., es finden sich sowohl Belege für einen positiven Effekt23 als auch dafür, dass die Frauenquote ohne Wirkung bleibt.24 Es ist natürlich kaum zu sagen, inwieweit sich die bislang vorl iegenden Er? kenntnisse auf die Gruppe der Migrantenunternehmen übertragen lassen,
18 Ebenda, S. 36. 19 Institut der deutschen Wirtschaft, 2011; Mohr/Weber 2012. 20 Backes?Gellner 2003; Wüst 2007. 21 Gerlach et al.: Familienbewusstes NRW ? Was tun Unternehmen. F orschungszentrum Familienbe?
wusste Personalpolitik, Düsseldorf 2011.
22 Backes?Gellner 2003. 23 Wüst 2007, S. 32. 24 Institut der deutschen Wirtschaft, 2011.
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zumal die empirischen Befunde auch nicht immer in die gleiche Richtung zei? gen. Mit Blick auf die dargestellten arbeitsorganisatorischen Hemmnisse bei der Einführung von familienfreundlichen Maßnahmen ist anzunehme n, dass sich dieses Problem bei Migrantenunternehmen noch verstärkt, da sie durch? schnittlich eher geringere Ressourcen und Personalkapazitäten aufweisen und zudem einen teilweise schwierigeren Zugang zu Informationen haben. In Anbetracht der Tatsache, dass sich Migrantenunternehmen zudem auch übermäßig auf bestimmte Sektoren konzentrieren,25 könnte die Familien? freundlichkeit über den Umweg der Branchenzugehörigkeit beeinflusst wer? den.
25 Leicht, R. et al.: Selbständig integriert? Studie zum Gründungsverhalten von Frauen mit Zuwande?
rungsgeschichte in Nordrhein?Westfalen, Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integrati? on NRW (Hg.). Düsseldorf 2009. Leicht, R. et al.: Bedeutung, Triebkräfte und Leistungen von Migrantenunternehmen in Baden?Württemberg (und Deutschland), Studie im Auftrag des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft Baden?Württemberg, Mannheim 2012.
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3. Dynamik und Struktur der Migrantenunternehmen
Soweit bei der Lösung der Vereinbarkeitsproblematik die persönlichen Atti? tüden der Entscheidungsträgerinnen und ?träger in den Unternehmen und insbesondere die betriebsstrukturellen Charakteristika maßgebli ch sind, be? kommen auch Veränderungen in der Unternehmenslandschaft entsprechen? des Gewicht. Folglich verlangt die Diffusion von familienfreund lichen Maß? nahmen[...]
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Kategorie: Familienpolitik (206), Familie-Leben-Zeit (257), Wirtschaft (253)
Schlagworte: (661), Erwerbsleben (4), Familie (214), Migranten (1), Mittelstand (1)
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