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Brandenburg - ein Land für Familien

Brandenburg_Verwirklichung_von_Vereinbarkeit.pdf

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Datum: 06.04.2006
Format: pdf
Größe: 1.8 MB
Autor:

Sprache: DE
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Beschreibung

"Brandenburg - ein Land für Familien? Die Verwirklichung der Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit als motivierender Faktor in der Unternehmenskultur" Dokumentation eines Workshops am 19.06.2003

Auszug des Inhalts (unformatiert)

[...] Zusammenarbeit mit Unternehmen im Projekt ?Zukunftswerkstatt Kind-Beruf-Familie? Kathrin Bohnebuck, Arbeits- und Ausbildungsförderungsverein Potsdam-Mittelmark e. V. Familienfreundliche Maßnahmen in der Belziger Fahrzeugbau GmbH Uwe Bussert, Belziger Fahrzeugbau GmbH Dr. Veit-Stephan Zweynert, Technologie- und Gründerzentrum ?Fläming? GmbH Aufbau, Entwicklung und Erprobung eines Trainings-, Beratungs- und Coachingcenters im Projekt ?Sprungbrett? Monika Kislinger, edFrau GmbH Cottbus 14.20 Uhr 14.40 Uhr 15.00 Uhr 15.20 Uhr Diskussion im Plenum Resümee gegen 16.00 Uhr Ende der Veranstaltung Moderation: Frau Beate Korehnke, Journalistin Günter Baaske Minister für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Frauen des Landes Brandenburg, Potsdam Begrüßung Meine Damen und Herren, ich heiße Sie ganz herzlich willkommen! Sie wollen sich heute darüber informieren und Erfahrungen austauschen: Wie weit ist Brandenburg mit seinem Vorhaben, ein Land für Familien zu sein? Was haben wir erreicht, wo stehen wir und wie geht es weiter? Was kann die Politik, was kann die Wirtschaft, was können wir alle für ein familienfreundliches Land Brandenburg tun? Zeitungen und Medien thematisieren jetzt häufig die demographische Entwicklung. Ich bin froh, dass wir endlich darüber sprechen und ?Demographie? nicht einfach als etwas Unverständliches wegschieben, weil es uns ohnehin noch nicht so unmittelbar betrifft. Bei diesen Zahlen denken viele: Von heute bis ins Jahr 2015 - das ist etwa der Zeitraum seit der Wende - das ist noch lange hin. Aber wenn Sie bedenken, wie schnell die letzten 12, 13 Jahre verflogen sind, dann relativiert sich manches. 2015 werden wir in Brandenburg so zwischen 8 und 10 % weniger Menschen im erwerbsfähigen Alter sein (d. h. von 18 bis 65 Jahren) und es wird 48 % mehr Rentner geben. Wir werden dann ? 2015 - aber auch 60 % mehr Demenzkranke haben. Derzeit weiß niemand, wie es mit deren Pflege weitergeht, denn immer weniger Menschen wollen Pflegeleistungen übernehmen; der Familienzusammenhalt, der in vergangenen Jahrhunderten und Jahrzehnten häusliche Pflege ermöglichte, bricht weg. Und außerdem werden 90 % mehr Menschen in der Gruppe der über 80-Jährigen erwartet werden, die Pflege brauchen. Wir stellen fest: Während innerhalb der Familien der Bedarf wächst, geht die Einsicht in die Notwendigkeit der häuslichen Pflege zurück. Wenn wir es aber nicht schaffen, dass mindestens - wie jetzt - 75 % der Betroffenen zu Hause gepflegt werden, erwartet uns ein Pflegekostenbeitrag bei 10 % und mit Sicherheit ein Pflegefiasko, dessen Ausmaß und Auswirkungen wir heute noch gar nicht erahnen können. Deshalb muss es uns einfach gelingen, den Menschen diese Problematik deutlich zu machen und Familie als Zusammenhalt zu organisieren. Wir sind momentan in Brandenburg in der Situation, dass jährlich wesentlich mehr Menschen sterben als geboren werden. Bei ca. 26.000 Todesfällen und 18.000 Geburten jährlich ergibt sich eine Differenz von 8.000 Menschen - also eine stark rückläufige Bevölkerungszahl. Natürlich entwickelt sich das unterschiedlich stark in den engeren Verflechtungs- und Entwicklungsräumen - aber die Tendenz zur Bevölkerungsabnahme ist eindeutig. Im Übrigen geht auch unsere Zuzugsbilanz seit letztem Jahr nach unten: Der Zuzugssaldo wird quasi ?aufgefressen? durch die vielen ? und vorrangig jungen - Brandenburger, die das Land in Richtung Süden oder Hamburg verlassen, wo es mehr Ausbildungs- und Arbeitsplätze gibt. Ein weiteres Problem: Brandenburgs Frauen bekommen weniger Kinder; die sog ?Reproduktionsrate? liegt bei 0,56. Für eine gesunde Bevölkerungsdichte sollten es aber etwas mehr als 1.0 sein. Erst damit ergibt sich ein Entwicklungstrend, der hoffen lässt, dass eine junge Generation heranwächst, die den Erhalt der Sozialsysteme sichert. Das ist ein bundesdeutsches Problem, denn in den alten Bundesländern sieht es da ? trotz gewisser Schwankungen - nicht viel besser aus, als in den neuen. Schon ist absehbar, dass aus dieser Situation in den nächsten Jahren ein riesiges Fachkräfteproblem erwachsen wird: zu wenig Kinder, zu wenig Schüler, zu wenig Lehrlinge?. Wir haben in Brandenburg auf einerseits über 260.000 Arbeitslose, andererseits klagen die Unternehmer, dass sie nicht die Fachkräfte bekommen, die sie brauchen. Das bezeichnen die Experten als ?miss-match-Arbeitslosigkeit? - was an Arbeitskräftepotenzial vorhanden ist, passt einfach nicht zu dem, was die Wirtschaft an Fachkräften benötigt. Auch dem müssen wir uns stellen. Wir werden auch sehr genau hinschauen müssen, welches Qualifikationsniveau besteht und welche Jobs für die betreffenden Arbeitslosen in Frage kommen. Ich denke, dass wir gerade in Brandenburg auch relativ niedrig qualifizierte Arbeit brauchen, um die Menschen auf dem flachen Lande zu beschäftigen. Die entscheidende Frage ist aber: Warum werden in Brandenburg, ja, in ganz in Deutschland so wenig Kinder geboren? Zum einen: 1.000 Mütter bekommen 1.500 Kinder; andere europäische Länder - wie Island oder Norwegen - kommen auf über 2.000! Und das hat nur wenig damit zu tun, dass es dort früher dunkler und länger Winter ist. Vielmehr hat es damit zu tun, dass in diesen beiden Ländern die Erwerbs- quote bei Frauen wesentlich höher ist und wesentlich mehr Sicherheit im gesamten sozialen System besteht! Dort bekommt eine Frau nach der Geburt ihres Kindes auch mit relativer Sicherheit wieder Arbeit. Auch die Karrierepolitik ist ganz anders organisiert als bei uns in Brandenburg. Es ist einfach notwendig, dass es für Männer und Frauen mehr Sicherheiten geben muss. Gegenwärtig ziehen sich aber viele junge Leute aus der Verantwortung für eine Familie zurück ? auch auf Grund der hohen Arbeitslosigkeit. In Brandenburg betrifft das ca. 120.000 arbeitslose Menschen zwischen 25 und 40 Jahren, von denen viele auf die Gründung einer Familie verzichten. Aber das ist nicht die einzige Ursache für den Geburtenrückgang. Diese Entwicklung hängt auch mit den veränderten Freizeit- und Konsumtionsbedürfnissen der jungen Generation zusammen. Dies hat heute einen wesentlich höheren Stellenwert als früher. So sagen Jugendliche beispielsweise: ?Urlaub ist `ne feine Sache. Ich kann nach Mallorca fahren, nach Australien fliegen ? das wird schwieriger, wenn ich Kinder habe.? Ein weiterer Grund ist aber auch, dass wir in den vergangenen Jahren aufgrund unserer sehr extensiven Wohnungspolitik und mit unseren Mobilitätsforderungen dafür gesorgt haben, dass die Kinder sehr viel schneller flügge werden - mit 18, 19, 20 Jahren sind sie aus dem Haus. Das heißt u. a. auch, der Kontakt zu den Eltern und Großeltern ist lange nicht mehr so intensiv wie in unserer Generation. Somit können sich Oma und Opa nicht mehr in dem Maße um die Enkel kümmern und den Eltern unter Umständen den ?Rücken freihalten?, wie es vor 13 Jahren noch der Fall war. Kürzlich habe ich auf einer Seniorenveranstaltung in Brandenburg/Havel in die Runde gefragt: ?Wie viele von Ihnen sehen ihre Enkel 1 mal pro Woche?? Da gingen 3 Hände nach oben; und ich dachte, vielleicht haben die anderen keine Enkel. Und hakte nach: ?Wie viele von Ihnen haben denn überhaupt Enkel?? Da meldeten sich alle! Also kann man in der Tat darauf schließen, dass die Beziehungen zwischen Großeltern und Enkeln zurückgehen. Ich denke, auch das ist ein wesentlicher Grund dafür, warum in Brandenburg immer weniger Kinder geboren werden. Deshalb halte ich alle Aktivitäten für sehr wichtig, die diesen Entwicklungen entgegentreten. Und darum geht es ja auch im Wesentli- chen in dieser Veranstaltung: Alles zu tun, damit wir die Vereinbarkeit von Familie und Beruf absichern können! Wie fördert man Verständnis dafür bei den Unternehmen? Was muss der Staat dafür tun und wie lässt sich das am wirkungsvollsten umsetzen? In Deutschland liegt die Frauenerwerbsquote bei 44 % - viel zu wenig im europäischen Vergleich. In Brandenburg sind es 45,5 %; und da ist ?Deutschland Ost? insgesamt etwas besser als ?Deutschland West?. Die europäische Union erwartet aber - nach der europäischen Charta Göteborg - 60 %. Das Prekäre unserer Situation ist, dass wir nicht auf die 60 % zusteuern, sondern uns immer weiter davon entfernen. Wir werden also alles Mögliche tun müssen, um in den nächsten Jahren wenigstens die 45,5 % zu halten und nicht in den Bundestrend rutschen. Brandenburgs Frauen wollen arbeiten, und das am liebsten in Vollzeit. Was ja nicht verwundert, da zu DDR-Zeiten weibliche Berufskarrieren im Osten anders verliefen als im Westen. Auch heute: 75 % der Frauen in Deutschland arbeiten in Teilzeit, davon aber nur 25 % im Osten. Das hängt natürlich auch damit zusammen, dass in den neuen Bundesländern der finanzielle Nachholbedarf wesentlich größer ist; dass Häuser mit langfristig abzuza[...]

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Kategorie: Wirtschaft (253), Vereinbarkeit in Stadt und Land (198)

Schlagworte: Brandenburg (2), Erwerbstätigkeit (62), Familienfreundlichkeit (58), neue Bundesländer (12), Unternehmen (93), Vereinbarkeit Beruf und Familie (195)

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