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Artikel 11 bis 15 von 256
02.10.2013

Ehegattensplitting hat negative Auswirkungen auf Vereinbarkeit

DIW, ifo und ZEW stellten am 2. Oktober ihre zentralen Resultate aus der Gesamtevaluation familienbezogener Leistungen vor - die Experten raten zu weiteren Investitionen in qualitativ hochwertige Kindertagesbetreuung - von einer Erhöhung des Kindergeldes wird abgeraten.

Ehegattensplitting schneidet schlecht ab

Das Ehegattensplitting erhöht zwar – zumindest kurzfristig – für Familien mit nur einem Verdiener im mittleren bis oberen Einkommensbereich das Haushaltseinkommen. Allerdings hat das Ehegattensplitting negative Auswirkungen auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Dies ist aus Sicht der Forscher das Kernproblem des Ehegattensplittings. "Es steht zu Recht in der Kritik, weil es für den Zweitverdiener – meist die Frau – einen Anreiz setzt, weniger arbeiten zu gehen. Das beeinträchtigt die wirtschaftliche Stabilität der Familien", sagt Holger Bonin vom ZEW. Gäbe es das Ehegattensplitting nicht, würden deutlich mehr Mütter arbeiten. "Alternativen, wie ein am Unterhaltsfreibetrag für Geschiedene orientiertes Realsplitting oder eine Individualbesteuerung mit Unterhaltsabzug in Höhe des Grundfreibetrages für Erwachsene, würden nicht nur der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf und der materiellen Absicherung von Frauen dienen. Es ergäbe sich vielmehr auch ein finanzieller Spielraum von mehreren Milliarden Euro, der für andere, erfolgreichere familienpolitische Leistungen zur Verfügung stünde", fügt Bonin hinzu.

Deutsche Famiilenpolitik könnte wirksamer sein

Rund 200 Milliarden Euro gibt der deutsche Staat jährlich für die Förderung von Ehen und Familien aus - bislang ohne das Zusammenspiel der zahlreichen Instrumente dieser Förderung systematisch zu überprüfen. Die im Jahr 2009 von den Bundesministerien für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und der Finanzen (BMF) gemeinsam in Auftrag gegebene Gesamtevaluation ehe- und familienbezogener Leistungen ist die erste Evaluation, die die Wirkungen der einzelnen Instrumente umfassend analysieren sollte. Dafür haben unter anderem das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), das ifo Institut - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München und das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) die wichtigsten der insgesamt 156 Instrumente der deutschen Familienpolitik im Hinblick auf fünf Ziele untersucht: die Sicherung der wirtschaftlichen Stabilität der Familien, die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die frühe Förderung von Kindern, die Erfüllung von Kinderwünschen und den Nachteilsausgleich zwischen den Familien. Die Analysen beruhen größtenteils auf den Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) und der im Rahmen der Gesamtevaluation neu aufgebauten Mikrodatenbasis "Familien in Deutschland"(FiD).

Bei den Analysen zeigte sich ein grundlegendes Problem: Viele der Maßnahmen sind zwar in Bezug auf mindestens eines der Ziele förderlich, hemmen oder ignorieren aber die Erreichung eines anderen. So erhöht das Ehegattensplitting für manche Familien kurzfristig zwar das Haushaltseinkommen, ist aber der Vereinbarkeit von Beruf und Familie nicht zuträglich. Deutlich besser schneiden die öffentlich finanzierte Kindertagesbetreuung und das Elterngeld ab. "Sie verursachen keine oder kaum Zielkonflikte und sollten demzufolge ausgebaut werden." Insgesamt, so das Fazit der Forscher, könnte die deutsche Familienpolitik noch deutlich wirksamer werden. "Selbstverständlich ist nicht alles schlecht, was die Bundesregierungen und der Gesetzgeber in der Familienpolitik unternommen haben. Es ließe sich aber noch einiges verbessern, indem man die erfolgreichsten Instrumente weiter ausbaut und in anderen Fällen Reformen durchführt."

Die gesamte Pressemitteilung mit weiteren Informationen finden Sie auf den Seiten des DIW Berlin.

Die Studie steht für Sie zum Download im KVL.MV-Infopool bereit.

Quelle: DIW Berlin, Pressemitteilung vom 02. Oktober 2013


25.09.2013

Kinder- und Bäumchenfest der Fachhochschule Stralsund

Nachwuchs willkommen: Die Fachhochschule Stralsund feiert ihr diesjähriges "Kinder- und Bäumchenfest". Zu diesem Anlass wird für jedes neugeborene Kind von Studierenden und Beschäftigten der Hochschule ein Baum gepflanzt. "Die Fachhochschule zeigt ein vorbildliches Engagement zur familienfreundlichen Gestaltung der Studien- und Arbeitswelt in Stralsund. Das sind wichtige Elemente, die zur Sicherung des Fachkräftebedarfs in Mecklenburg-Vorpommern beitragen", sagte der Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus Harry Glawe vor Ort. In diesem Jahr wurden auf dem Bäumchenfest, welches zum siebenten Mal stattfand, 28 Buchen gepflanzt.

Die Fachhochschule Stralsund wurde mehrfach für ihr Engagement zur Förderung einer familienbewussten Arbeitswelt und familienfreundlicher Studienbedingungen ausgezeichnet - zuletzt im Jahr 2012. Zum dritten Mal bekam die Fachhochschule das Zertifikat "familiengerechte Hochschule". Qualitätsmerkmale hierfür sind unter anderem die Handlungsfelder Arbeitszeit, Arbeitsorganisation, Arbeitsort, Personalentwicklung, Führungskompetenz, Informations- und Kommunikationspolitik, Service für Familien sowie Studium und weitere wissenschaftliche Qualifizierung. "Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind für Unternehmen Wettbewerbsvorteile auch im Kampf um Fachkräfte", betonte Glawe.

Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus, Pressemeldung  Nr. 261/13 vom 13.09.2013


17.09.2013

Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Die 23. Jahreskonferenz der Gleichstellungs- und Frauenminister/innen (GFMK) fand am 5. September in Magdeburg statt. Neben Themen zur Geschlechtergerechten Entlohnung und der Finanzsituation der Frauenhäuser stand auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auf der Tagesordnung.
Im Hinblick auf eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind nach Ansicht der Minister/innen weitere Maßnahmen notwendig. Dazu zähle die Novellierung des Teilzeit- und Befristungsgesetzes auf Bundesebene. „Das Recht auf Rückkehr in eine gleichwertige Vollzeitbeschäftigung muss dort verankert werden“ so die Vorsitzende. Einen entsprechenden Antrag zur Einführung eines Rechtsanspruchs auf Rückkehr in die Vollzeitbeschäftigung nach familienbedingter Teilzeit hatte Bayern der Konferenz vorgelegt. Frauen und Männer könnten so ihre Arbeitszeit reduzieren, ohne gleichzeitig das Risiko eingehen zu müssen, sich damit auf Dauer in eine Sackgasse zu manövrieren.
Die 23. GFMK unterstrich weiterhin auch die Notwendigkeit, Frauen bei dem Schritt in die Selbstständigkeit noch besser zu unterstützen. Brandenburg hatte als Antragsteller darauf aufmerksam gemacht, dass der Bund den Gründungszuschuss stark gekürzt habe, was vor allem auf Kosten von Frauen geht. Sie hätten in der Regel weniger Rücklagen als Männer und seien deshalb auf die finanzielle Unterstützung bei Gründungsvorhaben besonders angewiesen.

Quelle: frauenpolitischer dienst (fpd), zweite Septemberausgabe, Folge 598


10.09.2013

Monitor Familienleben 2013 - Vereinbarkeit ist zentrales Thema

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf steht seit vielen Jahren auf der politischen Agenda. Ein Blick in die Ergebnisse des Monitors Familienleben 2013, den das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Bundesfamilienministeriums erstellt hat zeigt, dass dieses Thema nichts von seiner Aktualität eingebüßt hat und insgesamt wichtigste Aufgabe einer verlässlichen Familienpolitik bleibt: 81 Prozent der Eltern von Kindern unter 18 Jahren sehen hier unangefochten den Schwerpunkt deutscher Familienpolitik.

Weitere wichtige Erkenntnisse sind:

  • Fast drei Viertel der Eltern (71 Prozent) sehen flexiblere Arbeitszeiten als wichtigste Voraussetzung für mehr Lebensqualität an. An zweiter und dritter Stelle stehen flexiblere Betreuungszeiten (62 Prozent) und die Erleichterung des Wiedereinstiegs nach der Elternzeit (59 Prozent).
  • Der Wunsch nach Ganztagsbetreuung wächst: Ganztagsschulen werden von vielen Eltern als gute Möglichkeit angesehen, der eigenen Berufstätigkeit leichter nachzugehen (80 Prozent) und gleichzeitig Kinder besser und gezielter zu fördern (61 Prozent).
  • Als Hauptvoraussetzungen für gute Chancen von Kindern gelten an erster Stelle eine gute Schulbildung (das sagen 98 Prozent der Eltern von Kindern unter 18 Jahren), eine individuelle Förderung der Kinder in Betreuungseinrichtungen und Schulen nach ihren Stärken und Schwächen (84 Prozent) sowie eine gute Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher in Betreuungseinrichtungen (79 Prozent).
  • 75 Prozent der Befragten halten das Bildungs- und Teilhabepaket für sinnvoll, zehn Prozent finden es nicht sinnvoll und 15 Prozent machten dazu keine Angaben.
  • Im Vergleich zu 2008 sind die Kinderwünsche weiter gestiegen: 83 Prozent der unter 50-jährigen Kinderlosen wünschen sich bestimmt beziehungsweise vielleicht Kinder - 2008 waren es 73 Prozent. Die Befragten orientieren sich bei der Erfüllung ihrer Kinderwünsche vor allem an sehr persönlichen Gegebenheiten: 86 Prozent meinen, dass der Kinderwunsch bei beiden Partnern vorhanden sein sollte. 77 Prozent finden es wichtig, dass sich beide Partner reif für ein Kind fühlen und 66 Prozent sind der Auffassung, dass beide sicher sein sollten, den richtigen Partner gefunden zu haben. Deutlich seltener wird die Geburt von Kindern von der finanziellen und beruflichen Lage der angehenden Eltern abhängig gemacht.

Das Dokument "Monitor Familienleben 2013" steht im KVL.MV-Infopool für Sie zum Download bereit.

Quelle: www.erfolgsfaktor-familie.de, 9. September 2013


27.08.2013

Maßanzug für eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf

In der Metall- und Elektroindustrie arbeiten viele Beschäftigte im Schichtbetrieb. Das stellt Unternehmen beim Thema familienfreundliche Arbeitszeiten vor besondere Herausforderungen. Schichtarbeit ermöglicht nur wenig Spielraum für familienbewusste Arbeitszeitmodelle. Doch in anderen Bereichen bieten sich den Beschäftigten große Freiräume.

Um mit ausgewählten Unternehmen Lösungen für eine familienfreundliche Arbeitsorganisation zu diskutieren und zu erarbeiten, organisiert das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) Dialogkreise. In Berlin fand nun der 6. Dialogkreis mit Vertreterinnen und Vertretern der Metall- und Elektroindustrie statt.

Während im Schichtbetrieb der Spielraum eng ist, bieten sich für die Beschäftigten in anderen Bereichen, wie der Forschung und Entwicklung, große Freiräume. "Wir haben einen wachsenden Anteil an Ingenieuren, die sich durch Anwesenheitspflichten und Arbeitszeitkontrolle eingeschränkt fühlen", erzählte Bianca Groß von BMW. Der Automobilhersteller hat deshalb ein Modellprojekt gestartet. Dabei können die Beschäftigten selbst entscheiden, ob sie lieber zuhause oder im Büro arbeiten. Sie haben weder Anwesenheitspflicht noch Kernarbeitszeiten. Gemeldet und erfasst wird die wöchentliche Arbeitszeit. Was zählt, ist das Ergebnis.

Beim Thema Arbeitszeiten kommt es aber nicht nur auf neue Angebote, sondern auch auf die Entwicklung einer neuen familienfreundlichen Arbeitszeitkultur an. Ganz entscheidend dabei: die Führungskräfte. Bei der Robert Bosch GmbH testen rund 500 Führungskräfte flexible Arbeitszeitmodelle. Dabei arbeiten sie für mindestens drei Monate von zu Hause oder in Teilzeit. Den Freiraum können sie zur Weiterbildung, für Privates oder die Familie nutzen. Dadurch lernen die Führungskräfte im eigenen Berufsalltag die Vorteile flexibler Arbeitszeitmodelle kennen und schätzen - und werden so zum Vorbild für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Unternehmen.

Oliver Zander, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, brachte es auf den Punkt: "Lösungen für eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf sollten wie ein Maßanzug sein". Individuell auf die Beschäftigten angepasst und mit Rücksicht auf betriebliche Bedürfnisse. Projekte wie diese helfen dabei, Vorbehalte gegenüber Teilzeitmodellen abzubauen, hielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Dialogkreises fest. So gebe es bei manchen Führungskräften noch die Vorstellung, dass Teilzeit gleichbedeutend mit einer Halbtagstätigkeit sei. Dabei sind häufig auch vollzeitnahe Modelle gewünscht.

Quelle: Erfolgsfaktor Familie, Newsletter Nr. 3 vom August 2013



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